Dein Onlinepsychologe - Hartmut Krebs

Eine Depression ist eine ernste psychische Erkrankung, die sich auf verschiedene Bereiche des Lebens auswirken kann. Die Symptome einer Depression können von Person zu Person unterschiedlich sein, aber es gibt einige typische Anzeichen, die darauf hinweisen können, dass jemand an einer Depression leidet. Dazu gehören:

Anhaltende Traurigkeit, Niedergeschlagenheit oder Hoffnungslosigkeit.
Verlust von Interesse oder Freude an Aktivitäten, die früher Spaß gemacht haben.
Schlafstörungen, wie zu viel oder zu wenig Schlaf oder Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Aufwachen.
Appetitveränderungen, wie verminderter oder gesteigerter Appetit bzw. ungewollter Gewichtsverlust oder -zunahme.
Müdigkeit, Erschöpfung oder mangelnde Energie.
Gefühle von Wertlosigkeit, Schuld oder Versagen.
Konzentrations- oder Gedächtnisprobleme oder Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung.
Gedanken an den Tod oder Suizid, Suizidversuche.

Wenn Sie einige oder mehrere dieser Symptome über einen längeren Zeitraum (mindestens zwei Wochen) bei sich selbst oder bei jemandem, den Sie kennen, bemerken, sollten Sie professionelle Hilfe suchen. Eine Depression ist eine behandelbare Erkrankung, die nicht ignoriert werden sollte. Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten und Medikamente, die Ihnen helfen können, Ihre Stimmung zu verbessern und Ihre Lebensqualität zu steigern.

Eine Zwangserkrankung ist eine psychische Störung, die durch wiederkehrende, unerwünschte und aufdringliche Gedanken (Zwangsgedanken) und/oder Handlungen (Zwangshandlungen) gekennzeichnet ist.

Die Betroffenen fühlen sich gezwungen, diese Gedanken oder Handlungen auszuführen, um Angst oder Unbehagen zu vermeiden oder eine befürchtete Katastrophe zu verhindern.
Die Zwangsgedanken oder -handlungen sind jedoch oft irrational, übertrieben oder nicht angemessen für die Situation.
Eine Zwangserkrankung kann das tägliche Leben, die sozialen Beziehungen und die berufliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.

Zu den häufigsten Zwangsgedanken gehören:

Angst vor Keimen, Schmutz oder Krankheiten,
Angst, etwas Falsches zu tun oder zu sagen,
Angst, etwas Wichtiges zu vergessen oder zu verlieren,
Angst vor Gewalt oder Schaden an sich selbst oder anderen,
übermäßige Beschäftigung mit Religion, Moral oder Ordnung.

Zu den häufigsten Zwangshandlungen gehören:

übermäßiges Waschen oder Reinigen,
das Kontrollieren von Dingen wie Türen, Fenstern oder Herdplatten,
das Wiederholen von Handlungen wie Zählen, Berühren oder Sprechen,
das Ordnen oder Symmetrisieren von Gegenständen,
das Sammeln oder Horten von Dingen,
das Befolgen von Ritualen.

Eine Zwangserkrankung wird diagnostiziert, wenn die Zwangsgedanken oder -handlungen

mehr als eine Stunde pro Tag in Anspruch nehmen,
signifikanten Leidensdruck verursachen oder
die Funktionsfähigkeit in wichtigen Lebensbereichen beeinträchtigen.

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine klinische Befragung und standardisierte Fragebögen. Die Behandlung besteht meist aus einer Kombination von Psychotherapie und Medikamenten. Die Psychotherapie zielt darauf ab, die Betroffenen mit ihren Ängsten zu konfrontieren und ihnen alternative Strategien zur Bewältigung ihrer Symptome zu vermitteln. Die Medikamente wirken auf die Neurotransmitter im Gehirn, die an der Entstehung und Aufrechterhaltung der Zwangssymptome beteiligt sind.

Unter komplexer Traumatisierung versteht man die Folgen von wiederholten, lang andauernden oder mehrfachen traumatischen Erfahrungen, die meist in der Kindheit oder Jugend stattfinden. Komplexe Traumatisierung kann zu schweren Beeinträchtigungen der psychischen, körperlichen und sozialen Gesundheit führen. Komplexe Traumatisierung erfordert eine spezifische Diagnostik und Behandlung, die auf die individuellen Bedürfnisse und Ressourcen der Betroffenen abgestimmt ist.

Die Behandlung von komplexer Traumatisierung ist eine Herausforderung für die Psychotherapie, da die Betroffenen oft unter vielfältigen Symptomen leiden, die ihre Lebensqualität stark einschränken. Die Behandlung zielt darauf ab, die traumatischen Erinnerungen zu verarbeiten, die Selbstregulation zu verbessern, die Bindungssicherheit zu erhöhen und die Lebenskompetenzen zu stärken. Die Behandlung sollte auf die individuellen Bedürfnisse und Ressourcen der Betroffenen abgestimmt sein und eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung aufbauen. Die Behandlung kann je nach Schweregrad der Traumatisierung unterschiedlich lange dauern und verschiedene Methoden umfassen, wie z.B. kognitive Verhaltenstherapie, EMDR, Schematherapie oder traumaspezifische Gruppentherapie.

Die Dauer der Behandlung von komplexer Traumatisierung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Art, dem Ausmaß und der Häufigkeit der traumatischen Erfahrungen, dem Alter bei der Traumatisierung, den vorhandenen Ressourcen und Bewältigungsstrategien, dem sozialen Umfeld und der therapeutischen Beziehung. Die Behandlung kann daher von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren reichen.

Die Behandlung von komplexer Traumatisierung folgt in der Regel einem phasenorientierten Ansatz, der sich an den AWMF-Leitlinien orientiert. Die drei Phasen sind: Stabilisierung, Konfrontation und Integration. In der Stabilisierungsphase geht es darum, die Symptome zu reduzieren, die Selbstregulation zu verbessern, die Sicherheit zu erhöhen und die therapeutische Beziehung aufzubauen. In der Konfrontationsphase geht es darum, die traumatischen Erinnerungen zu verarbeiten, die Dissoziation zu überwinden und die Emotionen zu integrieren. In der Integrationsphase geht es darum, die Traumata in die eigene Lebensgeschichte einzuordnen, die Selbstwahrnehmung und das Selbstwertgefühl zu stärken und die Lebenskompetenzen und -ziele zu entwickeln.

Die Behandlung von komplexer Traumatisierung kann verschiedene Methoden umfassen, wie z.B. kognitive Verhaltenstherapie, EMDR, Schematherapie, innere Kinder retten oder traumaspezifische Gruppentherapie. Die Auswahl der Methoden sollte auf die individuellen Bedürfnisse und Ressourcen der Betroffenen abgestimmt sein und eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung voraussetzen.

Gewaltfreie Kommunikation ist eine Methode, die darauf abzielt, Konflikte und Missverständnisse zwischen Menschen zu vermeiden oder zu lösen. Dabei geht es darum, die eigenen Bedürfnisse und Gefühle klar auszudrücken, ohne andere zu verletzen oder zu beschuldigen. Gleichzeitig soll man auch die Bedürfnisse und Gefühle der anderen wahrnehmen und respektieren, ohne sich selbst zu verleugnen oder aufzugeben. Gewaltfreie Kommunikation basiert auf vier Schritten: Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis und Bitte. Indem man diese Schritte anwendet, kann man eine Verbindung zu sich selbst und zu anderen herstellen, die auf Ehrlichkeit, Empathie und Wertschätzung beruht.

Die Vorteile davon sind vielfältig: Man kann seine eigenen Anliegen besser verständlich machen, die Perspektive der anderen besser verstehen, konstruktive Lösungen finden, die allen gerecht werden, und eine vertrauensvolle und harmonische Beziehung aufbauen.

Ein Beispiel für gewaltfreie Kommunikation ist folgendes: Angenommen, Sie sind verärgert, weil Ihr Partner den Abwasch nicht gemacht hat. Statt ihm Vorwürfe zu machen oder ihn zu kritisieren, könnten Sie ihm sagen: "Ich sehe, dass der Abwasch noch nicht gemacht ist (Beobachtung). Ich fühle mich frustriert und müde (Gefühl), weil ich mir mehr Unterstützung im Haushalt wünsche (Bedürfnis). Wärst du bereit, den Abwasch heute Abend zu machen (Bitte)?" So geben Sie Ihrem Partner die Möglichkeit, Ihre Situation zu verstehen und auf Ihre Bitte einzugehen, ohne sich angegriffen oder abgelehnt zu fühlen.

Wenn Sie gewaltfreie Kommunikation lernen möchten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sie können zum Beispiel einen Online-Kurs belegen, der Ihnen die Grundlagen und Prinzipien der gewaltfreien Kommunikation vermittelt. Sie können auch Übungen machen, die Ihnen helfen, die vier Schritte der gewaltfreien Kommunikation anzuwenden. Oder Sie können sich einer Gruppe anschließen, die sich regelmäßig trifft, um gewaltfrei zu kommunizieren und sich gegenseitig Feedback zu geben.

Die systemische Familientherapie ist ein Modell der Familientherapie, das darauf abzielt, die Entwicklung der Familienmitglieder, die Beziehungen untereinander und die Familie als Gesamtsystem zu begleiten und zu unterstützen. Hierbei werden Erkenntnisse und Methoden aus der Systemtheorie angewendet.

Einige wesentliche Aspekte der systemischen Familientherapie sind:

Zirkuläre Fragen: Diese Methode ermöglicht es, Beziehungen und Interaktionen innerhalb der Familie zu analysieren, indem die Perspektiven aller Familienmitglieder einbezogen werden.
Paradoxe Verschreibung: Hierbei werden unerwünschte Verhaltensmuster durch paradox formulierte Anweisungen unterbrochen. Zum Beispiel könnte eine Familie, die sich ständig streitet, die Anweisung erhalten, sich absichtlich zu streiten.
Wunderfrage: Diese Frage zielt darauf ab, positive Veränderungen zu visualisieren. Sie lautet: “Stellen Sie sich vor, Sie wachen morgen auf, und Ihr Problem ist gelöst. Was hat sich verändert?”
Metaphern und Rituale: Metaphern und symbolische Handlungen werden genutzt, um neue Perspektiven zu eröffnen und Veränderungen anzuregen.
Reflecting-Team: Ein Team von Therapeuten oder Beobachtern reflektiert und gibt Feedback zur Therapiesitzung.

Die systemische Familientherapie hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und wurde auch auf andere Bereiche wie Beratung, Organisationsberatung und Supervision ausgeweitet. Es ist ein vielseitiger Ansatz, der die Komplexität von Familienbeziehungen berücksichtigt und nachhaltige Veränderungen anstrebt.

Die systemische Therapie wurde vom Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) als viertes Richtlinienverfahren zur Behandlung von Erwachsenen zugelassen. Dieser Beschluss erfolgte am 22. November 2019, die Integration der systemischen Therapie in die Psychotherapie-Richtlinie trat am 1. April 2020 in Kraft.

Die systemische Therapie ist in verschiedenen Situationen hilfreich und kann für eine Vielzahl von Anliegen eingesetzt werden. Hier sind einige Situationen, in denen sie besonders angebracht ist:

Familiäre Konflikte und Kommunikationsprobleme: Wenn es in einer Familie zu Spannungen, Missverständnissen oder Kommunikationsproblemen kommt, kann die systemische Therapie helfen, diese zu erkennen und zu lösen. Sie ermöglicht es, die Dynamik innerhalb der Familie zu verstehen und konstruktive Veränderungen herbeizuführen.
Beziehungsprobleme: Ob in romantischen Beziehungen, Freundschaften oder Arbeitsbeziehungen – die systemische Therapie kann dazu beitragen, Konflikte zu bewältigen, Kommunikationsmuster zu verbessern und eine gesunde Beziehungsdynamik zu fördern.
Veränderungen und Übergänge: Lebensübergänge wie Heirat, Geburt, Scheidung, Umzug oder der Eintritt in den Ruhestand können herausfordernd sein. Die systemische Therapie kann dabei helfen, diese Übergänge zu bewältigen und sich an neue Lebensumstände anzupassen.
Psychische Gesundheit und individuelle Probleme: Ob Depressionen, Ängste, Essstörungen oder Sucht – die systemische Therapie kann als Ergänzung zur Einzeltherapie eingesetzt werden, um individuelle psychische Gesundheitsprobleme zu behandeln.
Erziehungsfragen: Eltern können von der systemischen Therapie profitieren, um ihre Erziehungsfähigkeiten zu verbessern, Konflikte mit ihren Kindern zu lösen und eine positive Familienatmosphäre zu schaffen.
Berufliche Herausforderungen: Bei beruflichen Problemen wie Mobbing, Stress oder Konflikten am Arbeitsplatz kann die systemische Therapie dazu beitragen, Lösungen zu finden und die Arbeitsbeziehungen zu verbessern.

Es ist wichtig zu beachten, dass die systemische Therapie nicht nur auf die individuellen Symptome fokussiert, sondern das gesamte soziale Umfeld berücksichtigt. Sie betont die Wechselwirkungen zwischen den Familienmitgliedern und die Rolle des sozialen Kontexts.

Es gibt Situationen, in denen die systemische Therapie nicht empfohlen wird. Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Mensch unterschiedlich ist und dass die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Therapie von individuellen Umständen abhängt. In diesem Fällen muss die Durchführung einer systemischen Therapie geprüft werden:

Akute psychiatrische Notfälle: Wenn jemand akut selbstmordgefährdet ist oder eine andere dringende psychiatrische Krise hat, ist eine sofortige medizinische oder psychiatrische Intervention erforderlich. Die systemische Therapie kann in solchen Fällen nicht als erste Maßnahme dienen.
Mangelnde Bereitschaft zur Teilnahme: Wenn ein Familienmitglied oder der Patient selbst nicht bereit ist, an der Therapie teilzunehmen oder sich aktiv zu engagieren, kann die Wirksamkeit der systemischen Therapie beeinträchtigt sein.
Suchtprobleme: Obwohl die systemische Therapie bei einigen Suchtproblemen hilfreich sein kann, ist sie möglicherweise nicht die erste Wahl bei schweren Drogenabhängigkeiten. In solchen Fällen sind spezialisierte Suchttherapien oftmals besser geeignet.
Organische Erkrankungen: Wenn psychische Symptome auf organische Ursachen wie neurologische Erkrankungen, hormonelle Störungen oder andere medizinische Probleme zurückzuführen sind, sollte eine medizinische Untersuchung und Behandlung Vorrang haben.
Gefährdung anderer: Wenn ein Familienmitglied andere gefährdet (z. B. durch Gewalt oder Missbrauch), ist eine sofortige Sicherheitsmaßnahme erforderlich. Die systemische Therapie kann in solchen Fällen nicht alleinige Lösung sein.
Kulturelle Unterschiede: Manchmal kann die systemische Therapie aufgrund kultureller Unterschiede oder mangelnder kultureller Sensibilität weniger effektiv sein. In solchen Fällen ist es wichtig, eine Therapie zu wählen, die die kulturellen Bedürfnisse des Patienten berücksichtigt.

Gerne berate ich Sie individuell.

Die Verhaltenstherapie ist eine spezielle Form der Psychotherapie, die auf dem Prinzip beruht, dass ungünstige Verhaltensweisen und Denkmuster erlernt wurden und daher auch wieder verlernt werden können. In der Verhaltenstherapie wird der Patient aktiv in den Heilungsprozess einbezogen, indem er neue Verhaltens- und Denkweisen einübt.

Das sind einige wesentliche Aspekte der Verhaltenstherapie:

Grundlagen des Behaviorismus: Die Verhaltenstherapie entwickelte sich als Gegenbewegung zur Psychoanalyse. Während die Psychoanalyse unbewusste Konflikte interpretiert, liegt der Fokus im Behaviorismus auf beobachtbarem Verhalten. Entscheidend für diese Erkenntnisse waren die Experimente des russischen Psychologen Ivan Pavlov, der die klassische Konditionierung entdeckte. Diese besagt, dass Reaktionen auf Reize erlernt werden und langfristig ungünstige Verhaltensmuster entstehen können.
Wissenschaftlicher Ansatz: Die Verhaltenstherapie legt großen Wert auf wissenschaftliches Vorgehen. Therapieerfolge werden messbar gemacht, indem Veränderungen im Verhalten des Patienten dokumentiert werden. Sie orientiert sich an aktuellen Erkenntnissen der Wissenschaft.
Verhaltensanalyse: Zu Beginn der Therapie erfolgt eine genaue Diagnose und eine Verhaltensanalyse. Gemeinsam mit dem Therapeuten werden nachteilige Denkmuster und Verhaltensauffälligkeiten erarbeitet.
Klassische Techniken: In der Verhaltenstherapie werden verschiedene Techniken eingesetzt, wie z. B. die Konfrontation mit angstauslösenden Reizen, Verstärkung von erwünschtem Verhalten und Nichtbeachtung unerwünschter Verhaltensweisen.

Die Verhaltenstherapie ist vielseitig und kann bei verschiedenen psychischen Störungen und Problemen eingesetzt werden. Sie ermöglicht es dem Patienten, aktiv an seiner Genesung mitzuwirken.

Die Verhaltenstherapie ist ein vielseitiger Ansatz zur Behandlung psychischer Probleme, der verschiedene Techniken und Modelle zur Bewältigung psychischer Probleme umfasst. Die Wahl zwischen ihnen hängt von den individuellen Bedürfnissen und Zielen des Patienten ab.

Die klassische Verhaltenstherapie wird bei verschiedenen psychischen Störungen und Erkrankungen eingesetzt. Hier sind einige häufige Anwendungsgebiete:

Angststörungen: Die klassische Verhaltenstherapie hilft Menschen mit Angstzuständen dabei, ihre Ängste zu erkennen, zu verstehen und schrittweise zu bewältigen.
Depressionen: Bei Depressionen werden Verhaltensmuster und Denkweisen analysiert und verändert, um die Stimmung zu verbessern.
Zwangsstörungen: Die klassische Verhaltenstherapie kann helfen, zwanghafte Gedanken und Handlungen zu reduzieren.
Essstörungen: Menschen mit Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie können von der Verhaltenstherapie profitieren, um ihre Beziehung zu Essen und Körperbild zu verbessern.
Suchterkrankungen: Die klassische Verhaltenstherapie wird auch zur Behandlung von Alkohol- oder Drogenabhängigkeit eingesetzt.
Psychosomatische Störungen: Bei psychosomatischen Beschwerden, die körperliche Symptome aufgrund psychischer Faktoren verursachen, kann die Verhaltenstherapie helfen.
Störungen im Kindes- und Jugendalter: Kinder und Jugendliche mit Verhaltensproblemen, Ängsten oder anderen psychischen Herausforderungen können von der klassischen Verhaltenstherapie profitieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Verhaltenstherapie individuell angepasst wird und auf die spezifischen Bedürfnisse jedes Patienten zugeschnitten ist.

In der klassischen Verhaltenstherapie werden verschiedene Übungen und Techniken eingesetzt, um Verhaltensmuster zu erkennen, zu verändern und zu verbessern.

Durch diese schrittweise Konfrontation lernt der Patient beispielsweise, seine Angst zu bewältigen und die Reaktion auf den angstauslösenden Reiz zu reduzieren.

Die Reizkonfrontation wird oft in Kombination mit anderen Techniken verwendet, um die Wirksamkeit zu erhöhen und den Patienten besser zu unterstützen. Die Wahl der Begleittechniken hängt von der individuellen Situation und den Zielen des Patienten ab.

Die Therapiemethode “Innere Kinder retten” von Gabriele Kahn ist eine sanfte Methode zur Traumaverarbeitung, die insbesondere bei früher und komplexer Traumatisierung, wie sexuellem Missbrauch, angewendet wird. Sie basiert auf der Nutzung der Dissoziationsfähigkeit von Betroffenen, um ohne Retraumatisierung die traumatisierten Kindanteile in Sicherheit zu bringen und zu heilen. Dies geschieht durch die Schaffung eines sicheren Ortes für diese Kindanteile und deren Rettung durch ideale, imaginierte HelferInnen, ohne dass die erwachsene Person direkt involviert ist. Die Methode zielt darauf ab, die traumatisierten Anteile zu integrieren und Symptome, selbst bei Kontakt mit Triggern, zu eliminieren.

Die Methode “Innere Kinder retten” von Gabriele Kahn bietet einige Vorteile gegenüber anderen Traumatherapiemethoden:

Sanfte Traumaverarbeitung: Sie ermöglicht eine schonende Verarbeitung von Traumata, ohne dass die Betroffenen das Trauma erneut durchleben müssen.
Nutzung der Dissoziationsfähigkeit: Die Methode nutzt die Fähigkeit zur Dissoziation, um traumatisierte Anteile sicher zu integrieren, ohne Retraumatisierung zu riskieren.
Keine direkte Konfrontation mit dem Trauma: Durch die Schaffung eines sicheren Ortes für die inneren Kindanteile und deren Rettung durch ideale, imaginierte HelferInnen, wird eine direkte Konfrontation mit dem Trauma vermieden.
Integration ohne Rückfallgefahr: Die geretteten inneren Anteile werden vollständig integriert, ohne dass eine Rückfallgefahr besteht.
Heilung und Integration: Die Methode zielt darauf ab, die traumatisierten Anteile wirklich zu heilen und in das heutige Leben der Betroffenen zu integrieren.

Diese Vorteile machen die Methode besonders geeignet für Menschen mit komplexen Traumatisierungen, insbesondere aus der Kindheit, und bieten eine alternative Herangehensweise, die weniger belastend sein kann als andere Therapieformen. Es ist jedoch wichtig, dass diese Methode im Rahmen eines umfassenden therapeutischen Prozesses und unter professioneller Anleitung angewendet wird.